Der LOGE Pavillon macht kein Geheimnis aus seiner Konstruktion. Er ist ein einfaches Gebäude aus Holz und Glas, das aussieht, als wäre es aus heiterem Himmel in den Hof des PROGRs gefallen. Die Glasflanken versprechen Offenheit für eine Vielzahl von Inhalten. Aber KILIAN RÜTHEMANNs Echo nutzt den Raum nicht um etwas zu erfinden, sondern beschäftigt sich mit den offensichtlichen Eigenschaften der LOGE.
Rüthemann arbeitet mit industriellen Materialien – wie sie auf dem Bau gebraucht werden – und stellt so unsere Vorstellungen von der Bedeutung jener Materialien in Frage und spielt mit ihren Möglichkeiten. Die vor Ort ausgeführten Installationen versuchen nicht das Volumen des Raumes für sich zu beanspruchen, sondern zeigen seine Eigenheiten und Limitationen. Wie zerbrechlich ist er? Wie ist er entstanden? Warum wird er so gebraucht? Was würde passieren, wenn wir ihn in einer anderen Weise betrachten oder nutzen würden?
Kilian Rüthemann bedient sich gebrauchsfertiger Baumaterialien so wie Dachteer, Metall und Schaumstoff. Vergleichbar mit einem Kind, das mit Sand spielt, experimentiert er und erfreut sich am Risikoreichen. Rüthemann schafft keine Illusionen; Materialien stehen für das was sie sind und reüssieren und scheitern an ihren natürlichen Eigenschaften. Scheitern ist kein Unglück, sondern Teil des Arbeitsvorgangs. Material, das kaputt geht, verrät schlussendlich nochmals mehr über sich selbst. In seinen letzten Videoarbeiten hingegen lässt Rüthemann seiner Fantasie freien Lauf. Mit Hilfe dieses Mediums befreit Rüthemann Objekte von ihrer Gravität und ihrem Volumen. Er lässt schwere Massen durch die Luft wirbeln, platziert riesengrosse architektonische Gebilde in Landschaften und konfrontiert so die Erde mit fiktiven Herausforderungen. Hier, am anderen Ende der Skala der Möglichkeiten gibt es keine Grenzen; es besteht keine Aussicht auf eine Katastrophe mehr, sie wurde mit der Reichweite unserer Vorstellungskraft ersetzt. Trotz ihrer Grösse zeigen auch diese Arbeiten subtile Eingriffe, einfache schöpferische Gesten, vergleichbar mit den Landschaften aus Teer, Metall und Glass in der Galerie. Beide testen sie die Rahmen des menschlichen und materiellen Leistungsvermögens.
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