SABINA BAUMANN (*1962, lebt in Zürich) konfrontiert diverse Medien und Inhalte miteinander, so dass sich suggestive mentale Landschaften ergeben. In ihrer Einzelausstellung im Kunsthaus Aarau kombinierte sie wasserbefleckte Tapeten mit intimen Zeichnungen und farbig/milchigen Teichlandschaften, die sich auf dem Boden ausbreiteten. Auch in ihrer Gesamtinstallation in der Stadtgalerie fliessen narrative und abstrakte Ebenen ineinander. Zwei Pools aus Wasser und Acryl, der eine rosa, der andere gelb, sind mit einem Kanal verbunden. Die glänzend farbigen Teiche wirken wie malerische Metaphern für grundlegende biologische und zwischenmenschliche Prozesse, denn im Verlauf der Ausstellung verschmelzen die Farbpolaritäten miteinander.
Über den liquiden Projektionsflächen schwebt ein grosser weisser Ballon, der als Projektionsfläche für ein Video dient: auf seiner Haut erscheinen Szenen eines Geburtstagsfestes einer alten Frau in einer Hochhauswohnung. Banale Gesten, einsame Gesichter und die bekannten Gemeinschaftsrituale in tonloser slow motion. Die hyperrealistischen Detailaufnahmen lassen kurze Momente der Traurigkeit, Schönheit und Zärtlichkeit durchscheinen. In einer Ecke auf dem Boden der Stadtgalerie sitzt ein kleines Stoffhäschen und hält den riesigen Ballon an einer Leine in der Hand. Eine unbeschriebene Comicblase, zum Eintauchen in Kinderträume und aufgeblasene Illusionen.