Anstelle einer Weihnachtsausstellung richtet die Stadtgalerie mit der Gruppenausstellung «Hinter offenen Türen» ihr Augenmerk auf die Rituale und Konventionen der Kunstwelt. Der Titel spielt auf zwei gegenläufige Aussagen zum «Betriebssystem Kunst» an: Einerseits der Vorwurf einer geschlossenen Gesellschaft, deren Ressourcen weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt werden; andererseits die Behauptung einer grundsätzlichen strukturellen Offenheit des Kunstbetriebs – jede/r kann Künstler/in und Autor/in sein, spezifische Qualifikationen sind keine zu erbringen, der Eintritt ist «frei».
Die Künstler/innen der Ausstellung thematisieren in ihren Arbeiten den Ritualcharakter vieler Kunstveranstaltungen wie auch die Regelwerke ihrer Räume und Institutionen. Sie interessieren sich für die Rollenverteilung in der Kunstwelt ebenso wie für die Bedingungen, Hierarchien und Abläufe des Produzierens, Zeigens und Vermarktens von Kunst – von der Ausstellungseinladung über den White Cube bis hin zum Sektglas.