ROLAND HERZOG (*1967) lebt zur Zeit als Stipendiat am Istituto Svizzero in Rom. Er ist einer der wenigen Romantiker in der jungen Schweizer Kunstszene, der sich mit der poetischen Erforschung von faszinierenden Naturphänomenen dem schnellen Lifestyle-Trend widersetzt. Ob er mit Sternbildern, Fledermäusen oder Schwänen arbeitet, seine minimalen Installationen haben die Kraft von langsam wirkenden mentalen Aphrodisiaka. In der Stadtgalerie wachsen Brennnesseln aus Pappkartons, Nacktschnecken kriechen die Wände hoch und Sterne fallen vom Himmel.
DIETER SEIBT (*1941) und Roland Herzog und haben sich 1992 an der Schule für Gestaltung in Bem kennen gelemt. Aus dem Lehrer/Schüler-Verhältnis ist eine Freundschaft geworden. In der gemeinsam konzipierten Ausstellungslandschaft Horto Botanico vereinigen sich die Tier- und Pflanzenmotive von Roland Herzog mit einer Tonkulisse und etwa fünfzig skizzenhaften Menschenporträts von Dieter Seibt. Die Köpfe aus seiner Reihe Eskalationen, die mit ihren anatomischen Besonderheiten sowohl an etruskische Malerei wie an die Comicwelt erinnem, werden wie in einem ethnografischen Museum in gläsemen Schaukästen präsentiert: eine Übersicht über die schöne, hässliche, absurde, düstere und komische Spezies Mensch.