Das Gegebene verlangt nach Reaktion; die etablierten Fakten nach einer neuen Lesart. Zwei junge und aufstrebende Künstlerinnen, MURIEL BAUMGARTNER (*1976, Zürich) und ESTHER KEMPF (*1980, Zürich/Amsterdam) treffen in der kommenden Doppelausstellung in der Stadtgalerie erstmalig aufeinander und nehmen dabei eine gemeinsame methodische Haltung ein. Mit Begriffen wie Aneignung und Neuverwertung, Fragmentierung und Montage, Dekontextualisierung und Rekonstruktion können die Techniken benannt werden, die sie in ihren eigens für die Ausstellung produzierten Arbeiten zur Erprobung neuer Sinn- und Bedeutungszusammenhänge in der Welt der Kunst und der Alltagskultur einsetzen. Eine erfrischende Neulektüre des Offensichtlichen – oder aber ein Spiel, das sich unerwartet verfinstert und bekannte Erzählungen und Werte einer neuen, prekären Lesart zuführt.