Nicht erst die Finanzkrise hat die künstlerische Auseinandersetzung mit Ökonomie und Politik, Macht und Kapital ausgelöst, jedoch hat sie den Diskurs über die Hintergründe des Finanzsystems intensiviert. Seither häufen sich Ausstellungen, die nach der Bedeutung des Kapitals, nach der Verbindung von Geld und Macht oder nach den Auswirkungen des freien Marktes fragen.
In der Ausstellung Kopf oder Zahl, die an verschiedenen Standorten in Bern Werke zeitgenössischer Kunstschaffender zeigt, geht es um die Auswirkungen des Kapitels auf die Lebensumstände des Individuums und um die Hintergründe der Finanzsysteme. Die gezeigten Werke decken zum Teil überraschende Zusammenhänge auf, die zur heutigen wirtschaftlichen Situation führten. Sie analysieren Hintergründe, visualisieren komplizierte Sachverhalte auf schlichte Art und enthüllen damit die Geschichte des Kapitals.
Heute belegen abstrakte Zahlen die Vermehrung von Geld, handfeste Produkte spielen hingegen eine sekundäre Rolle. Erfolg und Scheitern des kapitalistischen Systems manifestieren sich, wenn die Köpfe rollen.