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Isabelle Krieg
Nichts verloren
04.03.–09.04.2005

ISABELLE KRIEG (geb. 1971 in Fribourg) verbindet Kultur und Natur, Phantasie und reale Welten. Mit ihrer Intervention Nichts verloren reagiert sie direkt auf die Umgebung des Stage-Pavillons, der einerseits direkt an einen Wald angrenzt und andererseits mitten im Stadtzentrum steht, in direkter Nähe einer Drogenanlaufstelle und umgeben vom Verkehr mit PassantInnen und Autos.

Im Stage-Pavillon sind mehrere Feuerstellen aufgebaut. Aus dem schwarzem, verkohltem Holz wachsen Discokugeln wie Pilze hervor. Im Wald und in den Bäumen auf dem verwaisten ehemaligen «Klee-Platz» gegenüber der Stadtgalerie hängen leuchtende Brote, die durch die Glasfronten des Pavillons sichtbar sind. Bei Beginn der Dämmerung oder bei trübem Wetter leuchten sie orange wie Abendwolken. Der ehemalige «Klee-Platz», der direkt an einer Hauptverkehrsader liegt, wird poetisch aufgeladen und gleichzeitig in seiner sozialen Funktion hinterfragt. Die dunklen Baum-Riesen im Zentrum des Platzes stehen wie würdevolle, ruhige Wächter da, die das Kommen und Gehen von Autos, Zügen und PassantInnen beobachten. Der Titel der Arbeit Nichts verloren ist vieldeutig: impliziert ist, «du hast hier nichts verloren», also du bist unerwünscht, unpassend, aus dem Rahmen fallend, ein Gefühl, das z.B. den BesucherInnen der angrenzenden Drogenanlaufstelle nicht unbekannt ist; allerdings auch: «noch ist nichts verloren». Auch die Brote haben in den Bäumen offensichtlich nichts verloren und sind doch da, wie unerwartetes verheissungsvolles Manna.