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Sophie Carapetian
Refuse to Collaborate
19.02.–16.04.2022

Der Ausstellungstitel Refuse to Collaborate spielt mit der Mehrfachbedeutung von Refuse: Als Verb bedeutet Refuse «verweigern», «ablehnen», etc., als Substantiv «Abfall», «Müll» und «Unrat». Refuse to Collaborate bedeutet also «Verweigern zu Kollaborieren» oder auch «Abfall zum Kollaborieren». Sophie Carapetian ist Künstlerin, Buchgestalterin und Schriftsetzerin. Sie arbeitet mit günstigen und massenreproduzierten Materialien. In Refuse to Collaborate erstreckt sich ein Raster aus weissen Abfallsäcken über die gesamten Wände, Decken und Fussböden der Stadtgalerie. Es desorientiert, während es die Körper gleichzeitig in seinem Koordinatennetz aus Müll vermisst. Augen an den Wänden werfen ihre schlängelnden Blicke durch diesen Raum. Das Raster bedeckt die weissen Wände und macht die ökonomische Logik sichtbar, die alles Soziale strukturiert, die alles zu einer immensen Anhäufung von Waren macht und deren Hauptprodukt Arbeit und Arbeitslosigkeit ist – die Reduzierung unzähliger Leben auf Abfall. Die Werke der Ausstellung sind Zeuginnen und Teil des Widerstands und der Organisation der Künstlerin, anderer Künstler*innen, Poet*innen und Theoretiker*innen gegen dieses System. Während zehn Jahren sind Bücher und Druckephemera in dieser Zusammenarbeit entstanden, die Gedichte und historische, theoretische und fiktive Texte beinhalten, die als Teil der Ausstellung zu sehen sind. Begleitend ist die gleichnamige Publikation Refuse to Collaborate entstanden, die im Vorfeld der Ausstellung per Postversand an alle Abonnent*innen versendet wurde, und in der Stadtgalerie gratis aufliegt. Sophie Carapetian lebt – wie sie sagt – in dem, was von London übriggeblieben ist.