Menü
Bildansicht Textansicht
Waisenhausplatz 30
3011 Bern
+41 31 321 76 47
stadtgalerie@bern.ch
Mittwoch – Freitag
14 – 18 Uhr
Samstag
12 – 16 Uhr
Waisenhausplatz 30
3011 Bern
+41 31 321 76 47
stadtgalerie@bern.ch
Mittwoch – Freitag
14 – 18 Uhr
Samstag
12 – 16 Uhr
Newsletter
Facebook
Instagram

What’s The Difference?
Anastasia Katsidis, Tobias Spichtig, Quynh Dong, Sislej Xhafa, Omar Ghayatt
04.09.–01.10.2010

Die Stadtgalerie eröffnet die neue Saison als Projekt der Abteilung Kulturelles in frisch renovierten Räumen im Erdgeschoss des PROGR. Der Ausstellungstitel What’s the Difference? bezieht sich nicht nur auf die neue Situation im Zentrum für Kulturproduktion, das seit Januar von der Stiftung PROGR weiter geführt wird und mit der Renovation der Ausstellungszone und neuen Galerien im Erdgeschoss ein neues Gesicht bekommen hat. Die eingeladenen KünstlerInnen thematisieren in ihren Arbeiten kulturelle Unterschiede und greifen bewusst Vorbilder aus der Kunstgeschichte und Populärkultur auf, um diese mit persönlichen und aktuellen Referenzen aufzuladen und neu zu interpretieren.

ANASTASIA KATSIDIS (*1974, Zürich) bezieht sich in ihren Installationen oft auf technische Geräte und Erfindungen aus dem Alltag. Satellitenschüsseln, Sitzmöbel oder Toilettenbecken werden künstlerisch dekonstruiert und zu Symbolträgern von menschlichen Beziehungen. In der Stadtgalerie zeigt sie eine aufwändige Fächerkonstruktion, die von Leonardo da Vincis Skizzen von Flugobjekten inspiriert wurde.

TOBIAS SPICHTIG (*1982, Zürich) nimmt Bezug auf Heroen der Kunstgeschichte wie Pablo Picasso oder Andy Warhol. In einer Haltung, die sowohl als Verehrung wie als Auslöschungsversuch interpretiert werden kann, setzt der Künstler die kopierten Schriften von Sol Lewitt oder Jaques Lacan mit speziellen Druckverfahren oder Materialzugaben wie Red Bull neu in Szene, sodass die Buchstaben schliesslich unleserlich werden.

QUYNH DONG (*1982), die in Bern und Zürich Kunst studiert hat,stellt ihre eigene kulturelle Identität in ihren Performances, Videos, Installationen und Zeichnungen zur Disposition, im Spannungsfeld zwischen ihrer vietnamesischen Herkunft und ihrer zweiten Heimat in der Schweiz. Ihre schlichte Aquarellserie Portraits aus dem Familienalbum zeigt Mitglieder ihrer Familie, die zart und schemenhaft auftauchen, in einem berührenden Akt der Erinnerung und Rückeroberung.

SISLEJ XHAFA (*1970) ist im heutigen Kosovo geboren und lebt in New York. Seine subversiv-ironische Art erinnert an Duchamp, doch im Gegensatz zum Grossmeister der Gleichgültigkeit setzt Xhafa seine Werke als politische Stellungnahme ein und kreiert einfache Bilder und Situationen, um Themen wie Immigrationspolitik oder Arbeitslosigkeit zu kommentieren. Die Videoperformance Volare ist eine frühe Arbeit, die er produzierte, als er als Kunststudent eine Aufenthaltserlaubnis in Italien bekam. Der Künstler steht vor einer kahlen Wand und versucht die Integrations-Mimikry: Gekleidet wie ein typischer Italiener singt er den mitreissenden Hit über Freiheit und Liebe in einem endlosen Loop, bis seine Stimme bricht.

OMAR GHAYATT (*1976), Performancekünstler und Regisseur aus Kairo, lebt seit einigen Jahren in der Schweiz und arbeitet seit Januar in einem der städtischen Förderateliers im PROGR. Er hat zusammen mit Yan Duyvendak Furore gemacht mit der Performanceserie Made in Paradise, mit der sie weltweit gastieren und die Unterschiede zwischen der arabischen und westlichen Welt verarbeiten. Zur Zeit bereitet Ghayatt ein eigenes Theaterprojekt vor, das auf Kurzgeschichten des bekannten ägyptischen Schriftstellers Ala al-Aswani basiert. Darauf bezieht sich auch die Live-Performance, die er während der Ausstellungseröffnung präsentieren wird. Der Künstler wird sich wortwörtlich im Zwischenraum zwischen Fiktion und Realität bewegen und gegen die Trugbilder eines paradiesischen Europas anrennen.

weiterlesenweniger anzeigen