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Monika Stalder
XIII MOONS
05.04.–12.05.2018

In MONIKA STALDERS (*1981 in Sumiswald, lebt und arbeitet in Zürich) künstlerischem Schaffen sind seit einiger Zeit ihre Formate sehr viel grösser und ihre Materialpalette breiter geworden. Sie experimentiert mit zusätzlichen Medien und deren Kombinationen, wie beispielsweise hier mit raumgreifender Malerei und Sound. Mit eingeladenen Gästen wird an drei Tagen in der Veranstaltungsreihe hommage à la lune #01 – #03 untersucht, wie mit Musik die Werkeindrücke verändert oder gar manipuliert werden können.

Für ihre Einzelausstellung in der Stadtgalerie geht Monika Stalder von den dreizehn Vollmonden im 2018 aus und inszeniert einen eigenen Kosmos. In zwei Formaten hat sie einmal sieben und einmal sechs Monde gemalt. Die beiden Formate leiten sich vom A4 ab, was in Monika Stalders bisherigem Schaffen eine oft verwendete Grösse war. Dessen Proportionen hat sie fürs Grossformat in der Breite von ihrer eigenen Armspanne abgeleitet. Die Monde sind mit Aquarell direkt auf die rohe Baumwolle gemalt. Den Untergrund für das umgebende Schwarz besteht aus einer Kalkgrundierung, welche die Künstlerin mehrmals aufgetragen und dazwischen geschliffen hat. Die glatte Unterlage hat sie anschliessend mit Druckfarbe bemalt. Statt einer monochromen dunklen Fläche entsteht durch die einzelnen Pinselstriche ein Moirée-Effekt, aus dem die Monde hinauszuwachsen scheinen. Allerdings zeigt keiner den uns bekannten Erdmond – die Künstlerin hat den unzähligen schon erforschten Trabantensystemen dreizehn weitere Monde hinzugefügt. Ob diese jemals in unsere Umlaufbahn gelangen?

Mit der gezeigten Werkserie und konkreten Eingriffen in die Räumlichkeiten schafft Monika Stalder eine visuelle und akustische Komposition. Zwei Dubplates, die von den Besuchenden parallel gespielt werden, unterstützen die sphärische Wirkung der Gesamtinstallation. Der auf der Stimme der Künstlerin basierte Sound – ausgehend von einem B-Akkord, der sich zu verändern scheint – nimmt uns mit auf einen 16-minütigen Flug durchs All zu diesen dreizehn unbekannten Monden. Die Dubplates sind angelehnt an die Voyager Golden Records, die sich an Bord der Raumsonden Voyager 1 und 2 befinden. Die Datenplatten mit Bild- und Audioinformationen aus Natur- und Geisteswissenschaften, aber auch mit klassischer Musik und Popsongs, diversen Geräuschen sowie Begrüssungen in 55 Sprachen wurden als Botschaften an Ausserirdische hergestellt. Mit einer geschätzten Lebensdauer von 500 Millionen Jahren reisen die zwei vergoldeten Scheiben aus Kupfer seit 1977 durchs All.

Während die in den Malereien verwendete Druckfarbe vermutlich erst in ca. zehn Jahren vollständig getrocknet sein wird, lösen sich die Dubplates durch das Abspielen langsam auf. Denn anders als bei Schallplatten ist das Audiomaterial nicht darauf gepresst, sondern in die Acetatbeschichtung geschnitten. Durch die Abnützung der Rillen verändert sich der darauf gespeicherte Sound immer mehr zu einem Rauschen.

Vollmonde 2018: 2. Januar, 31. Januar, 2. März, 31. März, 30. April, 29. Mai, 28. Juni, 27. Juli, 26. August, 25. September, 24. Oktober, 23. November, 22. Dezember

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