Als Erweiterung der Ausstellung In the Closet bringt dieses eintägige Filmprogramm eine Sammlung von Werken zusammen, die die sich verschiebenden Grenzen zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, privatem und öffentlichem Raum, Begehren und Selbstbestimmung erkunden: Die Filme reflektierten die Art und Weise, wie queere Identitäten geprägt, verborgen, ausgedrückt und neu angeeignet werden – sei es durch persönliche Erinnerungen und archivarische Fragmente (L Is for the Way You Look, Hide and Seek), durch traumhafte Fantasien (Pink Narcissus) oder durch radikale politische Diskurse (Nicht der Homosexuelle ist pervers…). Vom Museum als Ort queerer historischer Verstrickungen und kolonialer Erben (The Attendant) bis zur underground Leatherdyke-Szene der 1990er Jahre (Bloodsisters) verfolgen die Filme das komplexe Zusammenspiel zwischen kulturellen Codes, Selbstrepräsentation und Subversion. Wie die Ausstellung bewegt sich das Programm zwischen Verbergen und Zeigen, Unterdrückung und Befreiung und hebt die Resilienz, Kreativität und den Widerstand hervor, die queere Leben und Gemeinschaften seit jeher geprägt haben.
Das Programm ist in den 1990er-Jahren verankert und von zwei Klassikern aus den 1970ern gerahmt. Diese von den Kurator*innen persönlich geprägte Auswahl reflektiert imaginierte und verschobene Momente und Erinnerungen aus und an eine Zeit, in der sich der «Closet» weniger als Metapher denn als unsichtbarer, durchlässiger Raum anfühlte, ohne seinen Namen zu kennen.
PROGRAMM
Block 1 11 Uhr
◊ Pink Narcissus (1971, James Bidgood)
Mittagspause 12.15–13.15 Uhr
Block 2 13.15 Uhr
◊ Hide and Seek (1996, Su Friedrich)
◊ An Untitled Portrait (1993, Cheryl Dunye)
◊ L Is for the Way You Look (1991, Jean Carlomusto)
Kaffeepause 15–15.30 Uhr
Block 3 15.30 Uhr
◊ The Attendant (1993, Isaac Julien)
◊ Bloodsisters (1995, Michelle Handelman)
Apéro 17–18 Uhr
Block 4 18–19 Uhr
◊ Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation in der er lebt (1971, Rosa von Praunheim)