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Daniel Robert Hunziker
No Place Like Home (1)
15.01.–18.02.2007

No Place Like Home ist ein mehrmonatiger Zyklus, der aus drei Installationen besteht − von DANIEL ROBERT HUNZIKER, Andrea Dojmi und den Brüdern Chapuisat. Es ist die erste Veranstaltungsreihe des LOGE – Projekts an der neuen Stadtgalerieadresse im Innenhof des PROGR Zentrum für Kulturproduktion. Die Grundstruktur des Pavillons ist im Grunde ein Kubus und eher eine technische Hülle als ein Museum. Seine Funktion ist aufgrund der zwei Fensterfronten und dem Fehlen architektonischer Details undefiniert. Der Ausstellungspavillon erinnert an eine Auslage, an ein Galerienfenster oder sogar einen Laden. Der Vergleich mit einem «Analogfernseher», einer Box, die physische Bilder produziert, kommt einem ebenfalls in den Sinn.

Da der Pavillon von der Hodlerstrasse entfernt wurde und im Hof des PROGR aufgestellt worden ist und es sich um einen offenen Raum handelt, der für die Vorbeigehenden durch die Glasfront durchsichtig ist und somit mit der städtischen Umgebung verschmilzt, wird er für die Umgebung noch transparenter. Dieser Aspekt beeinflusst die Vision der Künstler, die dazu animiert werden, mit der Umgebung in einen Dialog zu treten. Auf dem Dach wurde eine Terrasse errichtet, die keine spezifische Funktion hat. Sie kann als Ausweitung des Ausstellungsraums betrachtet werden, die die LOGE mit dem PROGR verbindet.

Meine Absicht war es, eine Abfolge des Ausstellungsprozesses selbst zu evozieren wie auch die unterschiedlichen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie der Raum und seine Eigenschaften nutzbar gemacht werden können, indem den Kunstschaffenden die grösstmögliche Freiheit gewährt wird. Ich beschloss, mit den Künstlern direkt zusammenzuarbeiten und offen zu sein für unterschiedliche künstlerische Ausdrucksweisen und Assoziationsprozesse. Diese empirische Methode führte zu einer Auswahl von Kunstschaffenden, die alle konsequent mit dem Thema Raum arbeiten, die sich alle unmittelbar und durchwegs mit vorgefundenen Situationen auseinandersetzen – auf unterschiedliche Art und Weise. So entdeckte ich einen gemeinsamen Nenner der drei Installationen und fand für die Ausstellung einen Titel: No Place Like Home − dies sind die Worte, die Dorothy Gale unablässig wiederholt, um nach ihren Abenteuern in Oz heimzukehren, aber ihr «home», ihre Realitätswahrnehmung, wird nie mehr dieselbe sein wie vor ihrer Reise. Sie kehrt nach Hause zurück und alles, was sie vorher gekannt hatte, verschmilzt mit ihren wirren Erinnerungen.

Die ausgewählten Künstler haben ihre eigene Sprache entwickelt, sowohl aufgrund persönlicher Erfahrungen wie auch durch eine gewisse Obsession, die sie oft erst befähigt, Besonderes hervorzubringen. Alle arbeiten sie mit Formen und Räumen, denen eine unverkennbare Intimität innewohnt. Dies drückt sich in abstrakten Strukturen aus, die teilweise der Realität entspringen, teilweise ihrer Besessenheit entstammen. Auch entwickelt jeder der Künstler seine Vision unterschiedlich, sich bereits existierender Ausdrucksmittel bedienend − sei dies nun Film, Architektur oder Literatur.

Daniel Robert Hunziker, der selbst aus der Architektur kommt, erarbeitet Installationen durch Module, die einen engen Bezug nehmen zur modernen Architektur. In seiner Arbeit bezieht er sich auf Fragmente aus der Architektursprache, ohne direkte Anspielung auf spezifische Gebäude oder Monumente. Das Ergebnis ist eine Teildeutung der Geschichte, der Moderne, die letztlich den Begriff von Landschaft verändert hat und in einer kristallartigen Form mündet.

Die ortsspezifische Intervention für die Loge basiert auf einer skulpturalen Maske. Der Künstler plant, mit Baumaterialien zu arbeiten, die einen unfertigen Charakter haben wie Isolationsverschalungen, Holzplatten etc. und die normalerweise in der fertigen architektonischen Hülle verschwinden. Hunziker nimmt bestimmte architektonische Merkmale eines Hauses auf und stülpt sie von aussen nach innen. Eine Art Membran verbindet Innen und Aussen aus verschiedenen Perspektiven miteinander, so dass ein dynamischer Raum entsteht. Eine elementare Struktur wird die Frontfassade des Pavillons verwandeln und damit auch eine neue Wahrnehmung des Progr Innenhofs ermöglichen.

 

Als erster Gastkurator des LOGE-Projekts wurde Noah Stolz gewählt. Noah Stolz ( *1976 ) arbeitet als freier Kurator und Kunstkritiker. Er betreibt den unabhängigen Ausstellungsraum La Rada in Locarno zusammen mit Anne-Laure Stolz. Noah Stolz ist Mitglied der Berner Stiftung Kunst Heute und schreibt regelmässig für das Kunstbulletin und andere Fachmagazine. Er hat viele Gruppen- und Einzelausstellungen kuratiert mit KünstlerInnen wie Roberto Cuoghi, David Renggli, Andrea Sala, Lex Vögtli, Hiraki Sawa, Miguel Aangel Rios, Enrico Ghezzi, Sonja Feldmeier, Stephane Kropf, Giancarlo Norese, Geneviève Favre, Peter Aerschmann, Carlo Zanni, Alexandre Joly, Angelika Markul, Carl June, Javier Pnafiel.

 

Ein Projekt der Abteilung Kulturelles der Stadt Bern.

 

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Kuratiert von Noah Stolz

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