Menü
Bildansicht Textansicht
Waisenhausplatz 30
3011 Bern
+41 31 321 76 47
stadtgalerie@bern.ch
Mittwoch – Freitag
14 – 18 Uhr
Samstag
12 – 16 Uhr
Waisenhausplatz 30
3011 Bern
+41 31 321 76 47
stadtgalerie@bern.ch
Mittwoch – Freitag
14 – 18 Uhr
Samstag
12 – 16 Uhr
Newsletter
Facebook
Instagram

Andrea Loux
Geschlossene Gesellschaft
12.08.–11.09.2005

Die Doppelausstellung in der Stadtgalerie und im PROGR_Zentrum für Kulturproduktion gibt einen umfassenden Einblick in ANDREA LOUXs mehrteilige Produktion Geschlossene Gesellschaft. Seit Jahren setzt sich die Berner Künstlerin mit dem Zusammenspiel von Körper und Raum auseinander und kreiert räumliche Konstellationen, die das soziale Verhalten von familiären und gesellschaftlichen Personengruppen spiegeln und steuern. In ihrer bisher grössten Ausstellung ergibt sich ein komplexes Zusammenspiel aus Videoarbeiten, Installationen, interaktiven Performances und Zeichnungen.

In ihrer neuen Video-Ton-Installation Das Missgeschick, die im STAGE-PAVILLON der Stadtgalerie präsentiert wird, treten Mutter, Vater und Sohn in einer Wohnsituation mit sichtbaren und unsichtbaren Räumen auf. In ritualisierten Abläufen bewegt sich das Geschehen immer wieder aus dem Wohnzimmer hinaus in die hinteren Räume, die sich dem Sichtfeld des Publikums entziehen. Das im «Schöner Wohnen»-Stil gehaltene Wohnzimmer wird zum Spiegelbild der menschlichen Psyche. Das Alltagssetting bekommt Risse, unter dem Teppich brechen versteckte Leidenschaften hervor, hinter Schubladen und Türen entladen sich Aggressionen und unterdrückte Sehnsüchte. Die Videoarbeit nimmt Elemente des narrativen Films auf, ohne diese aber im klassischen Sinne zu verfolgen. Die kammerspielartige Inszenierung ist eine Mischung aus Theater, Performance und Spielfilm, die sich durch die verdoppelte Kameraperspektive, das Zusammenspiel von Ton und Bild und die räumlich-installative Präsentationsform zu einem komplexen Mikrokosmos verdichtet.

Jean Paul Sartres Kommentar zu seinem existentialistischen Meisterstück «Geschlossene Gesellschaft» lautet: «Die Hölle – Das sind die anderen!» Während seine Spieler dazu verdammt sind, ewig in denselben Verhaltensmustern zu verharren, bietet Andrea Loux Auswege aus den zementierten Rollenzuschreibungen. Ihre performative Installation Roulette (Teil III), die an einem grossen runden Tisch in der Kleinen Bühne im PROGR inszeniert wird, lädt das Publikum dazu ein, Teil der Geschlossenen Gesellschaft zu werden und mit Hilfe spezifischer Requisiten und Regieanweisungen in ein dynamisches Rollenspiel einzutauchen.

weiterlesenweniger anzeigen