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Andrea Dojmi
No Place Like Home (2)
16.03.–14.04.2007

No Place Like Home, ein Zyklus des 1. Gastkurators der LOGE Noah Stolz, besteht aus 3 Installationen von Daniel Robert Hunziker, ANDREA DOJMI und den Les frères Chapuisat. Die Sequenz zeigt ganz verschiedene Herangehensweisen, wie der Ausstellungsraum mit seinen spezifischen Merkmalen genutzt werden kann. Der Faden, der die unterschiedlichen Beiträge verbindet, wird mit dem Ausstellungstitel No Place Like Home umschrieben. Dies sind die magischen Worte, die Dorothy Gale in Wizard von Oz immer wieder vor sich hersagt nach ihren Abenteuern in der Ferne, doch Ihr Zuhause, ihre Wahrnehmung der Realität ist nicht mehr dieselbe wie zuvor.

Andrea Dojmis künstlerische Recherche basiert auf dem Einsatz verschiedener Medien wie Photographie, Film, Musik, Installations- und Performancekunst. Seine Intervention transformiert die Wahrnehmung des Galerieraumes auf eine radikale Weise. Der Raum wird zu einem Amalgam aus einer Kapelle und einer Turnhalle. Der Kontext des ehemaligen Schulgebäudes, das die LOGE umgibt, war eine starke Inspiration für den Künstler, der mit kollektiven Kindheitserinnerungen und –bildern arbeitet. Die Installation wird ihre Erscheinung in den Nachtstunden verändern, durch eine besondere Beleuchtung und einen Video-loop, der von aussen sichtbar ist.

In einer hybriden Ambience werden formale Elemente des schulischen Erziehungsystems, eine Turnhalle, Möbel, Werkzeuge und Spielgeräte, mit Hinweisen auf öffentliche Räume wie Messehallen, Kirchen oder Training Camps verbunden. Dojmi interessiert sich besonders für die architektonischen Strukturen freiwilliger Communities, von den Mormonen zu den New Age-Anhängern. Dabei geht es ihm nicht darum, ihre Philosophie zu beurteilen oder zu interpretieren, sondern darum, verschiedene Phänomene gegenüber zu stellen. Dojmi recykliert bekannte Bilder aus der Naturgeschichte oder aus Dokumentar- und Fiktionfilmen aus den Siebziger Jahren. In seinen Videoproduktionen orientiert er sich an der Textur und Farbqualität der gesammelten Materialien, z.B. von kanadischen und italienischen Erziehungsfilmen und Büchern.

Die Qualität dieser Bilder scheint nicht künstlich zu sein. Dojmis Videos zeigen Kinder, Tiere und Natur aus der unschuldigen Sicht einer bekannten Vergangenheit. Dojmi ist ein Surfer, er reist auf der ganzen Welt herum. Als er auf der anderen Seite der Erdkugel landete, porträtierte er verschiedene grossartige technische Monumente wie das grosse Radioteleskop Arecibo in Puerto Rico, das Paranal Observatorium in Chile oder die Atomkaftwerke von Atucha (Argentinien) und San Onofre (Kalifornien / USA). Seine Anlagen werden zu Objekten der ästhetischen Kontemplation, zum Teil von komplexen Kompositionen und Videoinstallationen.

Unschuld als Wahrheitsform ist keine einfache Sache für Künstler, besonders nicht im Zeitalter der Sensationen. Fellini sagte, dass die wichtigste Inspirationsquelle für ihn, das was ihn immer am meisten erstaunt hat, die Unschuld sei. Dojmi hat seinen Hintergrund in der Werbebranche. Gerade deshalb ist es umso beeindruckender, wie seine künstlerische Sprache, die sich aus den Bildern seiner Kindheit nährt, ihre Unschuld bewahrt, wie er es schafft, die Qualität der Bildsprache aus dem ersten technologischen Zeitalter in die Gegenwart zu transformieren.

 

Als erster Gastkurator des LOGE-Projekts wurde Noah Stolz gewählt. Noah Stolz ( *1976 ) arbeitet als freier Kurator und Kunstkritiker. Er betreibt den unabhängigen Ausstellungsraum La Rada in Locarno zusammen mit Anne-Laure Stolz. Noah Stolz ist Mitglied der Berner Stiftung Kunst Heute und schreibt regelmässig für das Kunstbulletin und andere Fachmagazine. Er hat viele Gruppen- und Einzelausstellungen kuratiert mit KünstlerInnen wie Roberto Cuoghi, David Renggli, Andrea Sala, Lex Vögtli, Hiraki Sawa, Miguel Aangel Rios, Enrico Ghezzi, Sonja Feldmeier, Stephane Kropf, Giancarlo Norese, Geneviève Favre, Peter Aerschmann, Carlo Zanni, Alexandre Joly, Angelika Markul, Carl June, Javier Pnafiel.

 

Ein Projekt der Abteilung Kulturelles der Stadt Bern.

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Kuratiert von Noah Stolz

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