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Terry Atkinson
ROLL OVER CHUCK BERRY
19.08.–10.09.2022

Die Studie 35 (2018) aus der Serie American Civil War (2018–) von Terry Atkinson zeigt militärische Kopfbedeckungen unterschiedlicher Einheiten des Amerikanischen Bürgerkriegs. Sie sind collagiert auf den Grund einer verpixelten, mit Tintenstrahler gedruckten Reproduktion von Jackson Pollocks Full Fathom Five (1947): die Leinwand als Territorium. Ein Punkt, beschriftet mit «Cody», markiert den Geburtsort des amerikanischen Malers in jener Stadt, die nach William Frederick Cody (Buffalo Bill) benannt wurde. Darüber die Kappen, welche die Zugehörigkeit zum jeweiligen Lager kennzeichnen.

Terry Atkinson könnte man einen Meta-Historienmaler nennen. Seit 1975 zeichnet und malt er Bilder vergangener Kriege – «kalter» und «heisser». Er beschäftigt sich dabei mit der Frage nach Übermittlung und Konstruktion von Geschichte: als ein Mittel der Reflexion über seinen spezifischen Standpunkt als geschichtsschreibender Künstler und des Künstler:innensubjekts im Allgemeinen.

Die kritische Auseinandersetzung mit der Einverleibung der Kunstproduktion und -distribution in die Corporate Culture – wie der Künstler es nennt – wird in Terry Atkinsons Praxis um die geopolitische Dimension erweitert: Er untersucht die Beziehung zwischen kultureller und kriegerischer Front, die durch den Begriff der Avantgarde historisch miteinander verquickt sind.

In seiner Einzelausstellung ROLL OVER CHUCK BERRY in der Stadtgalerie Bern zeigt Terry Atkinson aktuelle Arbeiten aus der fortlaufenden Serie American Civil War zusammen mit der Skulptur Slat-Greaser 4 (1990/2022) sowie Werken der Irish-Serie aus dem Jahr 1985.

Terry Atkinson ist Mitbegründer der Künstlergruppen Fine-Artz (1963, mit John Bowstead, Roger Jeffs und Bernard Jennings) und Art & Language (1968, mit David Bainbridge, Michael Baldwin und Harold Hurrell), die er 1974 verliess.

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