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Sara Gassmann & Francisca Silva
Sara Gassmann, Francisca Silva
08.05.–31.05.2014

Die Stadtgalerie zeigt in einer Doppelausstellung zwei Installationen, miralite.evolution von SARA GASSMANN und Another lonely RAP von FRANCISCA SILVA. Die Künstlerinnen vertreten sehr gegensätzliche künstlerische Haltungen, was in einer spannungsreichen Ausstellung erfahrbar wird. Und dennoch zeugen die Räume auch von Verwandtschaften immer wieder können Parallelen ausgemacht werden. Die künstlerische Intensität, der Gebrauch von einfachem Material ungeschönte Gesten und Farben laden ein, diese zu entdecken. Beide Räume sind als Einladung an das Publikum zu verstehen, sich in den Raum als Element einzubringen, ihn körperlich zu erfahren und zu transformieren, sei es, dass man ihn aus unterschiedlichen Blickwinkeln wahrnimmt oder sich sogar mit einem Kleidungsstück versieht und so weiter in die Installation eindringt. Während Sara Gassmann den Raum als Ganzes durchdenkt, führt Francisca Silva mit Details zum Ganzen.


MIRALITE.EVOLUTION
Sara Gassmanns Rauminstallation bezieht sämtliche erfahrbaren Elemente des Raumes der Stadtgalerie mit ein. Damit führt sie ihr Werk konsequent weiter. Die Künstlerin lässt sich auf verschiedene Dimensionen ein, immer wieder entstehen auch kleinformatige Malereien. In vorhergehenden Arbeiten hat sie direkt auf Glas gemalt, diesmal verzichtet sie darauf und schafft für das Glas eine Umgebung. Der Boden erhält mit seiner Farbe eine gleichwertige Qualität wie der Aussenraum, der durch die Fenster hineindringt. Betrachtende werden zum Teil des Bildes, welches sich verändert, je nach Standort, den man selber im Raum einnimmt. Die kristalline Gruppe von Gläsern verschwindet als materielle Qualität, tritt in den Hintergrund, der Raum wird zu Farbe und Licht, zu einer körperlichen Erfahrung. Und doch lässt die Komposition es nicht zu, dass man sich treiben lässt. Schlieren von Beton, der Farbauftrag und manchmal die Farbe selber konfrontieren das Auge, stören und lenken es darauf, auch Details wahrzunehmen. Die Künstlerin selber denkt in Farben und Flächen, komponiert diese genau, schafft in sich stimmige Atmosphären, ohne je rein harmonisch zu werden.

ANOTHER LONELY RAP
Auch bei Francisca Silva’s Installation finden sich Betrachtende im Werk wieder. Die Einzelteile stehen zwar auch in einem Gesamtzusammenhang, beanspruchen jedoch für sich einen Eigenwert, unabhängig vom Ganzen. Die Kleidungsstücke können gekauft und mitgenommen werden, so werden sie zu Souvenirs; wie in einem Museumsshop. Der Künstlerin geht es aber damit um das Eindringen ihrer Kunst in den Alltag anderer Leute. Das Publikum soll als Multiplikator ihre Motive in die Welt hinaus tragen. Francisca Silva erachtet es als wichtig, Maluntergründe zu finden, mit denen sie Kunst und Alltag verknüpfen kann. Kleider oder auch menschliche Haut behandelt die Künstlerin wie jeden anderen Träger von Malerei. Sie macht ihren Namen, «Fra», zu einem Brand, der als ironischer Kommentar zu einer Jugendkultur steht, der sich sich zugehörig fühlt und die sie zelebriert. Zu dieser, wie sie selbst sagt, «stehengebliebenen Jugendkultur» gehören Kollaborationen mit anderen. In Fotosessions entstehen das Gemüse Shooting mit Cruncky Nuttz oder die Cappys & Tücher im Pizza Collettivo. Begleitet wird diese selbstgeschöpfte Kultur von einer bestimmten Rhetorik, die sich auch in Sprachbildern ausdrückt. Die Sprache hat bei Francisca Silva einen hohen Stellenwert, es entstehen RAPs, die wie die anderen Motive als gleichwertige Zeichen auf dem Maluntergrund erscheinen.

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