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Lorenzo Salafia
Tigre contro Tigre
24.05.–30.06.2018

Für seine Einzelausstellung Tigre contro Tigre in der Stadtgalerie spinnt LORENZO SALAFIA (*1983, Bern) eine mögliche Heldengeschichte, welche sich in den einzelnen Räumen unterschiedlich äussert und stets im Angedeuteten und Skizzenhaften bleibt: Wir befinden uns gleichzeitig in einer Präsentation von Errungenschaften, auf dem Spielfeld und in einer Ausstellung zeitgenössischer Kunst. Der Künstler gibt autobiografische Hinweise, spielt auf unterschiedliche Identitäten an, huldigt dem Fussball und lässt die Besucher in Gedanken eigene Skulpturen bauen.

Betritt man die Stadtgalerie, landet man als erstes in einem Kabinett voller Pokale. Welche Siege damit wohl ausgezeichnet wurden? Im zweiten Raum betritt man dann die Installation Tigre contro Tigre. Ein umgebauter Rasenmäher malt endlos Spielzüge auf ein von einem mäandernden Muster umgrenztes Feld und kommt ab und zu in die Nähe der angedeuteten Tore. Wie riesige Fliesen bedecken die Gipsplatten den gesamten Holzboden, und hinterlassen ein Gefühl der Unsicherheit beim Gehen. Zwei Reservebänke laden ein zum Verweilen und Beobachten des Spiels, während im Hintergrund ein Rauschen den Spieler antreibt. Salafia hat dafür das Bullern des Holzofens in seinem Atelier aufgenommen. Das Geräusch verbindet er mit dem Gefühl von Energie und Vorwärtsgehen. Als Ausstellungsbesuchende sind wir ebenso Teil der Geschichte als auch aussen vor gelassen. Letztendlich bleibt offen, wer die beiden Tiger sein könnten, die sich gegenüberstehen und ob der angedeutete Held mit seinen Auszeichnungen aus dem Sport oder der Kunst kommt.

Der Ausstellungstitel ist im Italienischen der Beginn eines Zungenbrechers wie es im Berndeutschen das «Dr Papscht het z’Spiez ds Späckbsteck z’spät bsteut» ist. Es ist nur eines der verbindenden Elemente zwischen Sizilien und der Schweiz, den beiden Heimaten des Künstlers. Im dritten Raum trifft das Urschweizerische auf die sizilianische Kultur. Der scheinbar geschnitzte «Brätli-Stecken» ohne Titel (ohne Heimat) spiesst eine Zitrone statt der typischen Cervelat auf. An der gegenüberliegenden Wand hängt eine mit verschiedenen Objekten bestückte Kiste, wie sie üblicherweise zum Transportieren von Kunstwerken benutzt wird. Es sind die Bausteine von Skulpturen Salafias. Instant Sculpture eröffnet in ihrer Vielfalt ein Feld an Möglichem, das aber stets in der Vorstellung bleiben muss. Umso gigantischer können die Skulpturen in der Fantasie des jeweiligen Baumeisters oder der Baumeisterin sein.

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