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Laurent Schmid
What are all these lights doing? (STROBES)
12.09.–14.10.2012

Die Arbeit What are all these lights doing? (STROBES) von LAURENT SCHMID stellt das Stroboskoplicht als wissenschaftliche Errungenschaft und psychoaktive Methode in den Kontext zeitgenössischer Medientechnologie. Das Stroboskoplicht wie es im Projekt What are all these lights doing? (STROBES) eingesetzt wird, ist in den 1930er vom ehemaligen MITProfessor Harold E. Edgerton für fotografische Versuche entwickelt worden. Das Stroboskoplicht ermöglicht extrem kurze fotografische Belichtungszeiten, was nie dagewesene Momentaufnahmen von Bewe-gungsabläufen hervorbrachte. Kurz-Zeit-Messungen, die über die Fähigkeiten des menschlichen Auges hinausgehen, wurden damit möglich. Im Gegensatz zu Edgerton’s wissenschaftlichem Ansatz, setzten sich Künstler in den 1960er mit der Wahrnehmung des Stroboskopblitzes auseinander und fragten nach der tieferen Erfahrung, die durch das Stroboskoplicht ausgelöst werden kann. Das Künstler-Kollektiv USCO, das sich aus Personen wie Michael Callahan, Gerd Stern und John Brockman zusammensetzte, organisierte in den 1960er Jahren Acid-Festivals, an denen das Stroboskoplicht als bewusstseinserweiterndes Medium eingesetzt wurde. USCO, das zu dieser Zeit stark durch die noch jungen Schriften von Marshall McLuhan beeinflusst war, suchte den digitalen Trip, indem sie sich dem Stroboskoplicht aussetzten, urn sich wie in einem Film zu fühlen, um zu erleben, wie der Film real wird.

Für www.collective-view.ch richtet Laurent Schmid eine Situation in einem öffentlich zugänglichen Raum ein. Die Webcam und das Stroboskop sind nebeneinander in einem Durchgangsbereich bei der Stadtgalerie Bern platziert. Bei einem Aufruf der Website wird das Stroboskop aktiviert. Die Person, die sich im Blickfeld der Webcam aufhält, findet sich so in einem Stroboskoplichtgewitter wieder und nimmt ihre Bewegungen praktisch filmisch wahr. Das führt zu einer Verschiebung der Rollen. Der Beobachtete wird sich der Observierung bewusst, und der Beobachter verliert ein Teil seiner Unsichtbarkeit, da seine Anwesenheit auf der Webseite der Auslöser des Stroboskoplichtes ist.

Das Bild auf der Webseite zeigt die Überlagerung zwischen der digitalen Echt-Zeit-Übertragung der Webcamtechnologie und eine durch das Stroboskoplicht erzeugte filmische, fragmentierte Situation. Die Verschiebung der Rollen lässt ein Spannungsfeld entstehen, das sich durch Irritation und Erkenntnis auszeichnet.

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