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Basis Kunst und Bau – Gegenwärtige Praktiken der Stadt Bern
Peter Aerschmann, Django Bates & Martin Beutler & Thomas Moll, Nino Baumgartner, DIG collective, Com&Com, Maia Gusberti, Bernhard Huwiler, Mischa Kuball, Karin Lehmann, Renée Magaña, Christl Mudrak, Timo Nasseri, Eva Paulitsch & Uta Weyrich, Valentina Stieger, Miriam Sturzenegger, Grégory Sugnaux, Salomé Voegelin & David Mollin, Christoph Zellweger und Walter Linck
09.11.–09.12.2017

Die Ausstellung Basis Kunst und Bau bildet den Auftakt einer Diskussion rund um Kunst und Bau, die Projekt-Auswahlverfahren und den Stellenwert dieses Kunstfeldes in der Gesellschaft. Angestossen wird diese vom neu gegründeten Verein Basis Kunst und Bau (BAKUB). Die Ausstellung bietet Einsichten in unterschiedliche Stadien aktueller städtischer Kunst und Bau-Auswahlverfahren, präsentiert und diskutiert anhand neuer Verfahrensansätze und zeigt die Herangehensweisen der Kunstschaffenden an die Projekte. Initiiert durch die Arbeit der städtischen Kunstkommission in den Auswahlgremien und in Zusammenarbeit mit Hochbau Stadt Bern wird in den Auswahlverfahren seit einiger Zeit versucht, durch mehr Offenheit und Diskurs Kunst und Bau näher an künstlerische Praxen heranzuführen und die Wertschätzung für dieses Kunstfeld zu steigern.

In dieser Ausstellung wird erstmals erprobt und reflektiert, welche Rolle eine öffentliche Präsentation in laufenden Auswahlverfahren für Kunst und Bau spielen kann. Der so eröffnete Diskurs wird mit Gästen und Publikum in einer dreiteiligen Gesprächsreihe zu Öffentlichkeit, Forschung und Transdisziplinarität vertieft. Kunst und Bau wird dabei als Form einer meist alltäglichen, jedoch kritischen Begegnung zwischen künstlerischer Praxis und Öffentlichkeit aufgefasst.

Einen Überblick auf die rege Kunst und Bau-Tätigkeit der Stadt Bern bietet der BAKUB-Stadtplan im Eingangsraum. Darauf sind in den letzten Jahren realisierte und laufende städtische Kunst und Bau-Projekte eingezeichnet. Der Stadtplan soll zum Gang nach draussen und dem Entdecken der Projekte vor Ort anregen. Denn die meisten in Bern lebenden oder arbeitenden Leute kennen wohl das eine oder andere Kunst und Bau-Projekt aus dem Alltag. Eine Eigenheit von Kunst und Bau ist, dass sie vor Ort immer da ist und niemand ins Museum muss, um ihr zu begegnen. Ihre gewohnte Gegenwärtigkeit und ihr täglicher Gebrauch sind ihre Verwandtschaft mit der Architektur.

Den alltäglichen Umgang mit Kunst und Bau aber auch die damit verbundenen Schwierigkeiten versinnbildlicht die Brunnenplastik Jeu d’eau von Walter Linck. Der Brunnen wurde in den 1950er-Jahren für den Pausenplatz der Volksschule Bethlehemacker angekauft.

Da die Schulkinder nach der Pause wiederholt nass aus der Pause ins Klassenzimmer kamen, wurde der Brunnen abgestellt. Nach einem halben Jahrhundert erzwungener Ruhepause, wird die Brunnenplastik 2018 restauriert und nach der Erweiterung und Sanierung der Volksschule Bethlehemacker wieder am ursprünglichen Ort auf dem Pausenplatz aufgestellt und in Betrieb genommen.

Als Praxisbeispiele für die in den Auswahlverfahren angestrebte Annäherung an künstlerische Herangehensweisen und offenere, gesprächsbasierte Formate dienen hier in der Ausstellung die Kunst und Bau-Projekte für die Volksschule Bethlehemacker, die Volksschule Marzili, die Volksschule Pestalozzi sowie die Volksschule Kleefeld. Sie alle haben im Verfahrensprozess neue Schritte ausprobiert. Zwei der Verfahren basieren auf einer öffentlichen Ausschreibung, auf die sich Kunstschaffende mit einem Motivationsschreiben und einem Portfolio bewerben können (Volksschule Bethlehemacker und Pestalozzi). In einem anderen Projekt wird bei der Schlusspräsentation erstmals eine zusätzliche Fachexpertin hinzugezogen, um so dem Peer-Prinzip «Kunstschaffende wählen Kunstschaffende» Nachdruck zu verleihen (Volksschule Bethlehemacker). Ebenfalls zum ersten Mal wird eine Schluss- (Volksschule Marzili) und eine Zwischenpräsentation (Volksschule Pestalozzi) im Rahmen einer Ausstellung durchgeführt. Durch die Möglichkeit materieller Installationen werden vermehrt Referenz-Arbeiten und künstlerische Versuche zur Vermittlung der Projektansätze gezeigt, was die Konzeptvorschläge weniger abstrakt macht. Das Kennenlernen der künstlerischen Praxen ab Projektbeginn durch Kickoff-Meetings, öffentliche Diskussionen (Volksschule Kleefeld), Atelierbesuche oder Zwischenpräsentationen erlaubt insbesondere auch den teils kunstfernen Sachexperten im Beurteilungsgremium, die Projekte besser zu verstehen und einzuschätzen.

Die neun Kunst und Bau-Projekte für die Volksschule Kleefeld sind im hintersten Raum der Ausstellung anhand eines Plakats sowie einem künstlerischen Exponat nachvollziehbar. Die Plakate reflektieren die Projektvorschläge anhand von Schlüsselbildern sowie Zitaten aus den Projekteingaben der Kunstschaffenden und den Juryberichten. Gegenübergestellt werden Exponate der Kunstschaffenden: Alle stellen sie über die jeweilige künstlerische Praxis und eines Statements eine Beziehung zum vorgeschlagenen Kunst und Bau-Projekt her.

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