Cry on Cue steht in einer Reihe von Ausstellungen, in denen das Format der Gruppenausstellung als ein Lernsetting verstanden wird. Die Künstler*innen, die an der Option Représentation an der Haute école d’art et de design in Genf studieren, arbeiten vorwiegend in ihren Studios, mit einem Fokus auf die Malerei. Das gemeinsame Ausstellungsmachen ermöglicht, ihre eigene Studiopraxis durch eine dialogische Form der Kunstproduktion zu erweitern. In dem Perspektivenwechsel zwischen dem Singulären und Pluralen verschiebt sich die Wahrnehmung und die Beziehung zum eigenen Werk sowie der eigenen Praxis. Das Ausstellungsmachen wird zur kollektiven Aushandlung von Beziehungen zwischen Objekten, Menschen, Orten und Ideen.
Die gemeinsame Ausstellungspraxis lässt einen divergenten und offenen Denkprozess zu, der zwischen alternativen Positionen wechselt und nicht bloss auf ein einziges, unumstössliches Ziel ausgerichtet ist. Man könnte sagen, das Thema der Ausstellung sei das (Amateur*innen-) Theater. Diese Setzung ermöglichte es den Künstler*innen die eigene Bild- und Werkproduktion in Relation und ständigem Dialog miteinander, dem Thema, dem Kontext und den räumlichen Voraussetzungen zu entwickeln. Wenn Cry on Cue so etwas wie eine Bühne für Malerei ist, scheint es Sinn zu machen, dass die Besuchenden diese durch den Hintereingang betreten.
Cry on Cue ist eine Zusammenarbeit zwischen der HEAD Genève und der Stadtgalerie.